Auch im Fitness Studio kann es lustig zugehen. Foto von Samuel Girven auf Unsplash |
Ich trainiere regelmäßig bei McFit. So auch heute morgen. Nachdem ich mich in der Umkleide umgezogen hatte, ging ich in den angrenzenden Waschraum, um meine Wasserflasche aufzufüllen. Meine Nase war etwas verstopft, also betrat ich eine der beiden WC-Kabinen, um mir ein Stück Klopapier zum Naseputzen abzureißen. Der Waschraum ist nicht besonders groß. Ich stand mittendrin und blies mir mit lautem Trompeten den Rotz aus der Nase, als ein Typ um die Ecke bog.
Das ist kein schickes Fitnessstudio. Zu bestimmten Zeiten befindet sich der Freihantelbereich fest in der Hand von schrankartigen, tätowierten Typen, die böse aussehen. Dem Um-die-Ecke-Bieger klebten Oberarme so dick meine meine Beine an den Seiten. Er trug sogar ein Tattoo im Gesicht. Sein linkes Auge wurde von einem Symbol umrahmt, das gleichzeitig aussah wie ein Kreis und ein Pfeil. Wenn vielleicht nicht böse, so sah er doch gefährlich aus. Ich blies fertig, grinste und machte ihm Platz. Er murmelte etwas, verschwand einer Kabine und schloss die Tür hinter sich. Das wäre nicht das erste Mal, das sich jemand von meinem Grinsen irritiert gefühlt hat. Weil ich ihn nicht verstanden hatte, fragte ich nach, was er gesagt hatte und dachte: "Der will sich bestimmt jetzt hier im Klo prügeln, so wie der aussieht mit seinem Gesichtstattoo."
"Ich muss mich hier umziehen. Da drinnen ist so kalte Luft, da erkälte ich mich sofort."
Seine Stimme klar zart und nett. Überhaupt nicht wie die eines bulligen Typen mit Tattoo ums Auge. Ich lachte, freute mich und begann zu trainieren. Auch wenn nach sieben Jahren längst klar ist, dass aus mir nie ein Muskelpaket werden wird.
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