Max Pothmann | Autor | Bühnenbild & Requisitenbau | Köln-Bonn
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29.03.2011

Little piece of darkness


I tripped and fell

a bloody scratch on my knee
it was swollen the next day
walking was painfull

on my bathroom mirror
there's a little yellow
post-it note

it says:
fuck self-pity

28.03.2011

Bild des Tages #8

Exceptionally handsome kiwifruit

24.03.2011

Bild des Tages #7

Spooky landscape in a bar that doesn't really exist

22.03.2011

Rotweinsommer


Neulich ergab sich ein Gespräch über die Frage nach dem besten Sommer. Wir waren überrascht über die große Anzahl unserer tollen, sonnigen Jahreszeiten. Mein Gesprächspartner wurde melancholisch, als er von folgendem Sommer berichtete:

Wie oft haben wir schon über Rotweintassen gesessen unter der Lampe mit dem roten Schirm und nichts gesagt? Wie oft haben wir schon die CD im roten Radio durchlaufen lassen und keiner hat sich danach in der Stille bewegt? Wie oft ist jemand reingekommen, nachts um drei, wenn wir unter der roten Lampe saßen, jeder vor seiner Rotweintasse, und schwiegen?
Wenn jemand reinkam, nachts um drei, und uns schweigend sitzen sah, dann fing er meist an, laut gegen unsere Stille anzureden. Einmal ist es auch passiert, dass sich einer umdrehte und ging. Wir haben noch immer nichts gesagt. Irgendwann stand ich auf, um meine Tasse wieder aufzufüllen mit dem Rotwein vom Weinhandel um die Ecke. Das waren Zeiten, als wir den ganzen Sommer jede Woche in den Weinhandel gegangen sind! Wir haben so viel Rotwein getrunken, einander so viel erzählt, dass wir eines Abends zum ersten Mal nichts mehr zu sagen hatten. Erst wurde die Stille noch von Musik gefüllt, aber als die ausgelaufen war, war da nur noch ein Schweigen und das leise Geräusch unserer Atmung. Ich werde diese Momente niemals müde werden. Das Schweigen mit dir vor den Rotweintassen. Das Schweigen, das mehr erzählt als alle Worte, die wir vorher geteilt haben. Und doch: Niemals bin ich es müde, dir zuzuhören, wenn du erzählst.

16.03.2011

Bild des Tages #6


Der Torwart der blauen Mannschaft im Kicker des Durst ist gut beleuchtet.
Diese Kneipe, ich will nicht sagen Spelunke in der Weidengasse, die wäre sicher nach Charles Bukowskis Geschmack gewesen. (Dem Link folgend gibt's rechts eine Liste mit Gedichten - konnte mich nicht entscheiden, welches. Bei 8 count musste ich lachen.)

14.03.2011

Letztes Winterbild

I was in Lower Saxony, two minutes before nightfall

08.03.2011

Alltagsbuddhisten #3

Fritz Mühlenwegs Großer Tiger und Christian gehört zu den Büchern, die mit elf endgültig einen Leser aus mir gemacht haben. Zwei Zwölfjährige durchqueren im frühen 20sten Jahrhundert in Gesellschaft eines Schurken und eines Soldaten namens Glück per Lastwagen die Wüste Gobi. Die Geschichte atmet feinsinnige, menschenfreundliche Beobachtungsgabe und macht große Lust aufs Reisen. Unter den vielen guten Sätzen hat sich besonders einer als hartnäckig erwiesen. Er ist zwar nicht unmittelbar buddhistisch, aber wir wollen nicht kleinlich sein (nichtmal in meiner leicht abgewandelten Übersetzung):

In der Eile liegen Fehler.

Wer in der Stadt lebt, der gerät unweigerlich in zeitnötige Situationen. Es gilt, Termine einzuhalten, nicht zu spät zu kommen zu allen möglichen Anlässen von der Arbeit über den Sport bis zum Essen mit Freunden oder dem Kinofilm. Die Schnelligkeit, mit der man die Tasche packen und die Haustür hinter sich ins Schloss fallen lassen kann, kennt jeder. Ganz zu schweigen von der geringen Zeitmenge, die nötig ist, um einen Teller voll Essen zu leeren.

Ich bin kein regelmäßiger Konsument spiritueller Bücher. Da denke ich: Die Menge an Input sollte mit jener an Praxis in Einklang stehen. Manchmal springen mir aus Regalen Bücher entgegen, die mich zurechtrücken. So ging das neulich mit einem Gedichtband von Thích Nhất Hạnh: Nenne mich bei meinen wahren Namen.

Zugegeben: Der Titel muss nicht umbedingt Gutes verheißen. Ich dachte erstmal an seichtes Gelabere, obwohl der Autor großen Respekt genießt. Bereits nach drei Gedichten klang es anders in mir. Ich konnte den Spalt spüren, der sich zwischen den eigentlich inneren Zielen und der Wirklichkeit aufgetan hatte.

In der Eile liegen Fehler.

Das sage ich mir oft - und vergesse es sofort wieder. Gerate beim Abschließen des Fahrrades, beim Packen des Rucksacks oder am Fahrkartenautomaten in Hektik - schnelle Handgriffe, nicht genau hinsehen, zack, zack. Auf einmal gelingt es mir wieder, Ruhe zu finden. Meinen Händen nicht erlauben, sich schnell zu bewegen. Zielsicher jede Bewegung auszuführen. Der Effekt ist überraschend in seiner Stärke. Jetzt am Ball bleiben - schnell!

05.03.2011

Bild des Tages #5

Südstadt-Karneval

04.03.2011

Blueland


I came to blueland. Blueland was, as the name says, a blue land.

The People didn't look too happy. Which I didn't mind, as they didn't look careless either.

There was some sort of sadness about them. It suited them well. And still the children played in the streets.

The kids had bicyles. Those were blue, of course, just as their skinny jeans. They seemed very busy playing and didn't pay any attention to me.

I saw a woman on her way to the grocery store. She didn't smile. She looked quite serious. The collar of her dark blue coat was up - as if to protect her. From what?

A man was washing his car, a blue car, in front of his house. I wondered, if he was the father of those busy children. Somehow I always think of car washing fathers when I see children with bicyles in the streets.

Next door, a woman was cutting roses. She was kind of late doing so, as spring was knocking on the door. Have you seen deep blue roses before?

Blueland was a quiet place. Maybe that man never drove the car he washed. There was no sound of traffic. I think of blueland, looking out the window, looking at the freeway in front of it.

03.03.2011

Examples of Cool #1



Beziehungen und andere Katastrophen ist ein Film von Jennifer Jason Leigh und Alan Cumming.
Jennifer Jason Leigh? Die war mal ganz bekannt, als ich noch Bravo und Pop Rocky gelesen hab. Lange nichts von ihr gehört. Die DVD in der Hand guckte ich auf das Cover, las die Castliste und dachte: Ist bestimmt so eine fett produzierte Hollywood-Komödie. Genau das richtige für einen dunklen, ruhigen Winterabend. Neben den beiden Machern spielen auch Gwyneth Paltrow, Kevin Kline, John C. Reilly und - super! - Jennifer Beals aus Flashdance.

War aber nix mit lockerer, geleckter Komödie. Ruckelige Digitalcamera zeigt uns eine überspannte Innenansicht des neutrotischen Lebens in den Hollywood Hills. Ein nicht mehr ganz junges Ehepaar feiert Hochzeitstag und lädt zur Party alle Freunde ein. Sie ist Schauspielerin, er englischer Schriftsteller, beide für Hollywood-Verhältnisse semi-erfolgreich. Die Party ist ein ziemlicher Horror. Alle belügen sich, alle gehen nervlich auf dem Zahnfleich, jeder zweite ist untreu, das unstillbare Bedürfnis nach Anerkennung ist omnipräsent. Als i-Tüpfelchen gibt es noch die oberverklemmten Nachbarn, die regelmäßig die Polizei rufen, weil der Hund angeblich nachts bellt. Zwischendurch wird eine Runde Ecstasy für alle spendiert. Gegen Ende sitzt der harte Kern in den Scherben des eigenen Lebens, verwirrt, müde und leer. Einzige Hoffnung bietet die aufgehende kalifornische Sonne - das ist ja schonmal was.

Zurück zu Miss Leigh. Was hat sie ganze Zeit gemacht? Zuletzt hatte man sie in Backdraft und Weiblich, ledig, jung, sucht... gesehen. OK: eXistenZ und The Man Who Wasn't There hatte ich irgendwie vergessen. Wie konnte sie fast fünfzehn Jahre lang meiner Aufmerksamkeit entgehen, obwohl sie die ganze Zeit Filme gemacht hat? Wikipedia und IMDB geben Antwort:

Leigh's career has been notable for turning down a number of high profile roles in mainstream Hollywood films. According to IMDB, Leigh has turned down roles subsequently played by Jodie Foster in Taxi Driver, The Accused, The Silence of the Lambs, Nell, Contact, Flightplan and Inside Man; the Brooke Shields roles in Pretty Baby and The Blue Lagoon; the Ally Sheedy roles in The Breakfast Club and St. Elmo's Fire; the Julia Roberts role in Pretty Woman; the Kyra Sedgwick role in Singles; the Lori Petty role in A League of Their Own; the Asia Argento role in The Stendhal Syndrome; the Julianne Moore role in Boogie Nights; and the Kim Basinger role in L.A. Confidential.

Offenbar hat Miss Leigh keinen Bock auf fette Produktionen - zumal das (fast) alles richtig gute Filme sind. Für die Rollen auf dieser Liste gab es allein 4 Oskars und 2 Nomierungen. Cool, oder?

02.03.2011

Bild des Tages #4


Die Aussicht diese Woche. Montag bis Freitag - nine to five. Im Hintergrund sieht man die A 352, sie rauscht sich einen. Wetter ist natürlich nicht immer so gut.

01.03.2011

+++ Film Ticker #2 +++

Letztes Wochenende gab es gleich drei Filme. Zwei Premieren und einen, den man schnell noch erwischen musste, bevor er ausläuft. Wieder drei Sätze für jeden:

Pina
Da in 'Kontakthof' wenig getanzt wird, ist es schade, dass dieses Werk so viel Raum einnimmt. Wie in Pinas späteren Werken begegnet uns auch hier eine große Summe solistischer Einzelteile (incl. Ruhrgebiet und Wuppertal). Genial einfach die stillen Großaufnahmen der Gesichter und deren Verbindung mit Off-Text.

True Grit
Gut, aber nicht großartig wie 'No Country for Old Men'. Ein Star und eine Prise Humor zuviel verwischen Hailee Steinfelds Potential. Ist Matt Damon zu modern für Westernfilme?

Hereafter
In diesem Film fließen etwa fünfmal die Tränen. Wer es sentimental mag und kein Problem damit hat, im Kino zum Nachdenken über den Tod aufgefordert zu werden, der ist hier richtig. Wunderbar die Geschichte eines Jungen, der den Tod seines Zwillingsbruders nicht überwinden kann.