Max Pothmann | Autor | Bühnenbild & Requisitenbau | Köln-Bonn
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14.12.2016

Kwaggawerk & Naüm: Godzilla tanzt Gnosienne




Im Herbst lud das Kunstorchester Kwaggawerk die französlischen Straßenmusiker und -performer Naüm aus Frankreich ein, um eine Gruselperformance mit dem Titel "Godzilla tanzt Gnossiene" auf die Beine zu stellen. Am 3. Oktober 2016 bespielten wir nachmittags hintereinander Ebert- und Wienerplatz in Köln. Hier ist ein Video-Zusammenschnitt der gesamten Vorstellung. Viel Spaß beim Zuschauen!

07.10.2016

On Hold

Das Kwaggawerk am Tag der deutschen Einheit auf dem Wiener Platz. Foto: Steff Adams


Ich habe im Oktober 2008 mit dem Bloggen begonnen. Anfangs lag der Blog noch auf meiner Webseite. Wegen der besseren Anwendbarkeit zog ich nach gut zwei Jahren zu Blogspot um. Mit nur ganz wenigen Ausnahmen habe ich jeden Monat mindestens einen Post veröffentlicht. Diese Kette ist nun zum ersten Mal unterbrochen worden. Der letzte Post liegt drei Monate zurück. 

Woran liegt das?

Ein Grund, der Standard-Grund, ist die Menge der sonstigen Arbeit. Dieses Jahr ist ein Arbeitsjahr. Die Holzwerkstatt und meine Tätigkeit als Vorstandsmitglied von Barnes Crossing nehmen so viel Raum ein, dass ich abends eigentlich immer froh bin, wenn ich alles geschafft habe, was gleichzeitig Dringend und Wichtig war - und das oft auch an Wochenenden.

Ein weiterer Grund ist das Profil dieses Blogs. Bisher gab es keine klaren Grenzen, innerhalb derer sich die Inhalte ansiedeln ließen. Eigene Kunstprojekte, Texte, Fotos, Internet-Videos - aber auch Urlaubsbilder. Das fühlt sich mittlerweile zu unscharf an. Hinzu kommt, dass die Kunst in meinem Leben im Moment zu selten an erster Stelle zu finden ist - zumindest im unmittelbaren Schaffen (ich lese wie ein Schwamm). Das soll sich ändern. Drückt mir die Daumen, dass es nächstes Jahr anders wird.

Und nun: 

Auch wenn die Kunst nur streckenweise erster Stelle steht, so doch immer wieder. Wie  zum Beispiel letztes Wochenende, als das Kwaggawerk zusammen mit der französischen Straßenmusik-Truppe NAÜM eine wilde Gruselperformance hinlegte. Am Tag der deutschen Einheit bespielten wir den Wiener- und den Ebertplatz in Köln mit düster-grotesken Liedern. Und ich spielte zum ersten Mal in meinem Leben öffentlich Posaune.

Hier drei Videos:






11.07.2016

Maßgeschneiderter Badezimmerschrank


Hier ein Beispiel für einen maßgeschneiderten Badezimmerschrank. Wie häufig in Köln ist das Bad sehr eng. Jeder Zentimeter will genutzt werden. Ich habe für den Bau Reststücke von Eichendielen verwendet, die in der Wohnung verlegt wurden. Sie wurden mit Holz von gebrauchten Einwegpaletten kombiniert. Links vom Waschbecken findet sich eine eingepasste Ablage. Die Oberflächen sind geölt. Bei Interesse gerne melden.


10.06.2016

Im öffentlichen Bücherschrank

Gefunden in den Tagebüchern von Anaïs Nin

Einen beträchtlichen Teil meines Lesestoffs finde ich in öffentlichen Bücherschränken, die es in Köln mittlerweile in jedem Viertel gibt. Ein besonders lebendig genutztes Exemplar steht neben der Drahtflechterei in Ehrenfeld: Hier finden sich täglich neue Bücher. Außerdem ist der Schnitt an Konsalik, Simmel und den sonstigen üblichen Verdächtigen ("Salz auf unserer Haut", "Nicht ohne meine Tochter", "Die fünfte Frau") geringer, als zum Beispiel hier in Bickendorf.

Zu den Schätzen der letzten Zeit gehörten "Hang High the Roof Beam, Carpenters" von J.D. Salinger oder "Cloudstreet" von Tim Winton, einem mir völlig unbekannten, australischen Autor. Sehr zu empfehlen für Freunde der sanft gebogenen Realtität.

Den handschriftlichen Eintrag oben fand ich heute in einer Ausgabe der Tagebücher von Anaïs Nin. Sie sind insofern interessant für mich, weil ich ebenfalls seit Jahren meine Tagebücher abtippe. Wer weiß, was daraus eines Tages noch wird.

25.05.2016

Jeff Bridges - Sleeping Tages


Ich bin ein großer Fan von Jeff Bridges. Nicht nur wegen seiner Paraderolle als "Dude" Jeffrey Lebowski, sondern wegen einer großen Zahl seiner Filme. Um nur einige zu nennen:

Die Fabelhaften Baker Boys
The Fisher King
Against All Odds
Seabiscuit
Crazy Heart

Gestern Nacht stieß ich zufällig auf die Sleeping Tapes. Hört mal rein - fetter Tipp für Nachtschwärmer!

29.04.2016

Wort & Tonschlag im Goldmund

Am 09. Mai zeigen wir unser aktuelles Programm Zittern Sie jetzt im Café Goldmund, Glasstr. 2, 50823 Köln um 19 Uhr.

Die Rheinische Post schrieb:

Das Werk von "Wort & Tonschlag" ist so faszinierend wie skurril. Pothmann liest Texte, spielt mit Sprache und Stimme, während Wouters mit E-Gitarre und diversen elektronischen Spielzeugen wie Effekt-Pedalen Klangräume erzeugt, die mal die Texte untermalen und mal von den Texten getragen werden.

Der vollständige Artikel findet sich hier.

31.03.2016

Through the Wall

Gerade in den letzten Wochen kann man nicht anders, als immer wieder an Grenzen denken.

Hier ist ein traurig-schönes Beispiel für die Möglichkeiten des Films.

THROUGH THE WALL from Tim Nackashi on Vimeo.

17.02.2016

Kwaggophonie in Odonien - Kwaggawerk 2013


2013 zeigte das Kunstorchester Kwaggawerk die Kwaggophonie in Odonien, ein Kunstspektakel mit Blasmusik, Tanz, Literatur und Clownerie. Sogar ein Trecker fuhr mit.

Ich war damals noch ganz frisch dabei. Durch meine Erfahrungen als Tänzer und Choreograph wurde ich gleich in die Planungsgruppe aufgenommen und konnte mitgestalten.

08.01.2016

Wort & Tonschlag - 8 Grad

Daniel Wouters und ich zelten nicht nur zusammen im Winter (letzter Post), wir stehen als Wort & Tonschlag auch gelegentlich auf kleinen Bühnen in Köln und am Niederrhein.



Neue Termine für 2016:

* Sonntag, 21. Feburar, KuK in Kevelaer *

* Montag, 09. Mai, Goldmund, Köln *

02.01.2016

Winterzelten 2015

Das erste in diesem Blog beschriebene Winterzelten fand 2012 statt. Damals fuhren wir zu viert mit Fahrrädern von Kevelaer nach Westen an den Rhein. Die erste Nacht schliefen wir malerisch unter der alten Rheinbrücke in Wesel, während neben uns ein paar tausend Wildgänse übernachteten. 

Die folgenden zwei Jahre gab es beschaulichere Aktionen auf dem Zeltplatz Anna Fleuth, mal mit Grillhähnchen, mal mit Spanferkel und Jurte. Wobei wir es uns vor zwei Jahren nicht nehmen ließen, die 110 Kilometer von Köln nach Winnekendonk mit den Rädern zurückzulegen und unterwegs, mitten im Regen, in einem Waldstückchen zwischen Neuss und Kempen zu übernachten.

Letztes Jahr fiel das Winterzelten aus. Zuerst hatte ich geplant, allein zu fahren, aber als am 27.12. in Köln Schnee fiel, gab ich auf und blieb zu Hause, zumal wir den Jahreswechsel immerhin auf einer Hütte im Bergischen verbrachten.

Und nun: 2015. Endlich ging es wieder los. Der Plan war ehrgeizig: Ich wollte am 27.12. in Kevelaer losfahren und am 30.12. in Manderfeld in der belgischen Eifel ankommen, um dort im Haus Eulenburg Silvester zu feiern. Wir waren zu zweit. Wir hatten ein echtes Fahrradnavi. Wir konnten es schaffen. Gegen uns: Stetiger Südwind, der zwar für Dauersonne und warme Temperaturen sorgte, uns jedoch jeden Kilometer in den Beinen spüren ließ.

Am Sonntag kamen wir nicht besonders weit. Die Abreise verzögerte sich, weil am Vorabend eine Gruppe von Hobbits und Zwergen einer nach dem anderen vor der Tür standen, eine Kiste Bier im Schlepptau, so dass wir das erste Lager schon nach 20 Kilometern, ein gutes Stück hinter Straelen und einen Steinwurf von der holländischen Grenze entfernt aufschlugen. 

Unsere beiden Ein-Mann-Zelte: Im Vordergrund das Svalbard von Nordisk, im Hintergrund das Track 1 Tent von Gelert

Eine der Besonderheiten am Winterzelten ist der Zeitrahmen: Die Tage sind kurz, die Sonne geht um halb fünf unter. Allerspätestens dann sollte man sich nach einem Lagerplatz umschauen, denn wenn es eine halbe Stunde später ganz dunkel ist, wird die Suche deutlich erschwert. Im Umkehrschluss hat dieser Zeitrahmen zur Folge, dass die Abende am Lagerfeuer sehr lang werden können: Eine große Gemütlichkeit stellt sich ein, wenn man erstmal drei, vier Nächte lang jeweils sechs oder acht Stunden im dunklen Wald am Feuer gehockt hat. 

Daniel bequem. Links der Henkeltopf, in dem sich prima über dem Feuer kochen lässt.

Im Hintergrund schiebt sich ein fast voller Mond über die Baumwipfel

Am nächsten Tag folgte eine besonders schöne Strecke, weiter an der Grenze, vorbei an den Krieckenbecker Seen, durch Brüggen und westlich des Schwalmtals in den Forst Meinweg. Hier gab es eine besondere Gaumenfreude: Ein im Henkeltopf über dem Feuer gekochtes Gulasch mit viel Gemüse: Perfektes Essen, wenn man den Ganzen Tag gegen den Wind gefahren ist. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt übrigens schon so etwas wie einen Sonnenbrand von all dem Licht.

Am dritten Tag hieß es: Abschied nehmen. Daniel wollte mit dem Rad zurück nach Kevelaer und weiter den nordwestlichen Niederrhein erkunden. Ich hingegen hatte mein Ziel mit Manderfeld so weit gesteckt, dass schon jetzt fraglich war, ob und wie ich die noch bestehende Distanz von gut 140 Kilometern in zwei Tagen bewältigen würde. Nur zum Vergleich: In den ersten beiden Tagen hatten wir 20 und 50 Kilometer geschafft. 

Ich wollte das Problem lösen, indem ich von Heinsberg mit dem Zug nach Aachen fuhr. Denn Aachen Zentrum wäre auch bei Hochleistung die weitest mögliche Distanz gewesen. Von dort allerdings musste ich noch 20 Kilometer fahren, um in der Einsamkeit des Hohen Venns einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Also nahm ich den Zug und ab Aachen Hbf den Vennradweg, auf dem es sich bequem fahren lässt. Das war meine erste Winternacht allein im Wald. Und ich muss sagen: Es ist anders als im Sommer. Die bereits erwähnte lange Zeit, die zur Verfügung steht, wurde mir immer länger. Außerdem machte mir seit einigen Tagen ein Backenzahn zu schaffen, so dass es schwer fiel, Gemütlichkeit aufkommen zu lassen. Der Südwind frischte auf, über mir rauschten hohe Venntannen, ich lag wach im Zelt und grübelte.

Am vierten Tag ging es weiter Richtung Manderfeld. Eine Karte am Wegrand zeigte, dass vor mir noch 70 Kilometer lagen. Die ersten 20 stetig bergauf. Und stärkerer Gegenwind. Als ich die Steigung zurück gelegt hatte, musste ich einsehen, dass ich nur schaffen würde, wenn ich ganz an meine körperlichen Grenzen gehen würde: Ich war schon jetzt sehr erschöpft und hatte bei drei Stunden restlichem Tageslicht noch 50 Kilometer vor mir. Und der Zahn...

So dachte ich: Don't push the river. Take a bus. 

Und fuhr nach Köln, wo ich am nächsten Tag um acht Uhr morgens die erste Wurzelbehandlung meines Lebens über mich ergehen ließ, um mit dicker Backe doch auf die Eulenburg zu fahren und dort in angenehmster Gesellschaft Silvester zu feiern.

Daniel schrieb mir übrigens, dass er noch eine vierte Nacht in den Maasdünen verbrachte. Ich bin gespannt, was er davon erzählt.