Moritz begegnete mir im Jahr 2001 auf einer Party in Neukölln. Außer dem Gastgeber kannte ich keinen und fühlte mich schnell gefährlich allein. Ich war neu in Berlin und ging öfter auf Partys, auf denen ich kaum jemanden kannte - manchmal endeten sie episch, manchmal gelang es mir nicht, mit jemandem ins Gespräch zu kommen und ich driftete von einem Raum in den nächsten, bis ich mich selbst durch die Tür in den Hausflur in die S-Bahn und nach Hause spülte.
Auf dieser Party erzählte mir in der Küche ein Schauspieler, wie er es in New York versucht hatte. Als er weinerlich wurde, diffundierte ich durch den Flur in ein Zimmer, in dem eine Handvoll Leute auf dem Boden saßen - es war ganz ruhig, der Abend war noch jung. Ich blieb in der Tür stehen und sagte: "Hallo, ich bin Max". Moritz blickte auf und sagte lächelnd: "Hallo, ich bin Moritz."
Wenn zwei Leute Max und Moritz heißen, dann ist das eine Verbindung, auf die man bauen kann. Wir sind Freunde geworden - damals begann Moritz, zusammen mit Eike Hosenfeld Filmmusik zu machen - sie fingen mit einem Tonstudio im WG-Zimmer an und wurden im Laufe der Jahre richtig erfolgreich. Wenig später zog ich von Berlin nach Kopenhagen und kam fortan regelmäßig zu Besuch. Mit der Zeit wurden meine Fahrten in die Hauptstadt seltener - ich wollte in meiner Freizeit lieber Wälder sehen als Großstadttrubel. Auch ohne direkten Kontakt bleibt man über soziale Medien übereinander auf dem Laufenden. Und nun gibt es diesen schönen Youtube-Kanal. Alles Gute zum 20-jährigen Tonstudio-Jubiläum!
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